Diese Fragen beschäftigen viele Menschen bis heute: Hatte Jesus eine Liebesbeziehung? Wie ging er mit Sexualität um?
In den kirchlichen Lehren gilt Jesus als „wahrer Mensch“. Das heißt, auch er hatte Gefühle und Gedanken – sicher auch zu diesem Thema.
Es gibt viele Geschichten und Fantasien über Jesu Sexualität. Filme wie Die letzte Versuchung Christi (1988) oder Bücher wie Sakrileg von Dan Brown erzählen von einer Liebesbeziehung zu Maria Magdalena. Manche behaupten sogar, sie sei seine Frau gewesen. Aber: Die Bibel selbst gibt dazu keinen klaren Hinweis.
Jesus war nahbar. Er berührte Menschen, legte ihnen die Hände auf, heilte mit Spucke. Körperlichkeit war für ihn nichts Fremdes. Auch in seiner Zeit spielte Sexualität eine wichtige Rolle im Leben – als Teil eines erfüllten Lebens.
Aber Jesus hat sich nie über die Sexualität anderer Menschen empört. Ein gutes Beispiel dafür ist die Geschichte der Ehebrecherin im Johannesevangelium (Joh 8,4-11). Die Frau sollte gesteinigt werden, weil sie beim Ehebruch erwischt wurde. Doch Jesus stoppte die Menge mit einem Satz: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Niemand wagte es. Er gab der Frau eine Chance zur Veränderung.
Ein anderes Mal kam eine bekannte Prostituierte zu Jesus. Sie weinte, benetzte seine Füße mit ihren Tränen, trocknete sie mit ihren Haaren und salbte sie mit duftendem Öl (Lk 7,37f). Viele fanden das empörend, aber Jesus erkannte ihre Verzweiflung. Am Ende sagte er: Dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden. Für ihn ging es um die innere Haltung, nicht um moralische Verurteilungen.
War Jesus körperfeindlich? Nein, das war er nicht. Jesus schätzte die menschliche Körperlichkeit, aber er stellte klar, dass echte Erfüllung aus Beziehungen und Liebe kommt, nicht allein aus körperlicher Nähe.
Ein Geheimnis bleibt…
Ob Jesus selbst eine Liebesbeziehung oder sexuelle Erfahrungen hatte, bleibt unklar. Vielleicht wollte er, dass diese Frage offenbleibt, wir wissen es nicht.