Sandalen und Jesus – das passt irgendwie, oder? „Jesuslatschen“ nennt man sie sogar manchmal. Aber was weiß man wirklich über die Schuhe, die Jesus getragen hat? Die Archäologin Ursula Rothe sagt: Ja, Jesus trug Sandalen! Solche Schuhe bestanden aus Leder. Teilweise hat sich das Leder bis heute erhalten. Römische Soldaten hatten oft Sandalen mit Nägeln. Aber die Menschen in Judäa, wie Jesus, trugen das eher nicht.
Die Straßen in Galiläa waren staubig und dreckig. Klar, dass die Füße der Menschen damals ziemlich schmutzig wurden. Eine Geschichte aus der Bibel zeigt, wie Jesus seinen Jüngern die Füße wusch. Das war etwas Besonderes, fast schon schockierend. Normalerweise machten das Diener oder Kinder. Aber Jesus selbst kniete sich hin, nahm Wasser und ein Tuch und begann zu waschen. Sein Jünger Petrus konnte das kaum fassen und wollte es zuerst nicht zulassen. Jesus erklärte ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. (Joh 13,7)
Jesus kleidete sich wie die meisten Männer seiner Zeit. Unter seinem Obergewand oder Mantel trug er ein langes Hemd. Dieses Hemd bestand aus zwei Stoffstücken, die zusammengenäht wurden, mit Öffnungen für Kopf und Arme. Der Mantel war ein großes Tuch, das man um den Körper wickelte. Es war praktisch und hielt warm.
Eine Szene aus der Bibel zeigt, wie Jesus am Kreuz seine Kleidung verlor. Die Soldaten nahmen sie ihm weg und teilten sie untereinander. Sein Untergewand, ein besonders wertvolles Stück ohne Nähte, wollten sie nicht zerschneiden. Stattdessen losten sie darum. Das war nicht nur ein Akt der Demütigung, sondern aus Sicht des Evangelienschreibers Johannes ein Hinweis: Obwohl Jesus wie ein armer Mann behandelt wurde, könnte dieses wertvolle Kleidungsstück seine besondere Würde betont haben.
Am Ende lässt sich sagen: Jesus sah wohl so aus wie alle anderen in seiner Zeit. Aber durch seine Taten und Worte wurde er zu etwas Besonderem.