Frage 08:

Welche Sprache hat Jesus gesprochen?

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Jesus hat oft Aramäisch gesprochen. Das war seine Muttersprache. Man erkennt das an bestimmten Worten in den Evangelien. Zum Beispiel sagte Jesus zu einem Mädchen auf aramäisch: Talita kum! (Mk 5,41), was “Mädchen, ich sage dir, steh auf!” bedeutet. Oder er sagte zu einem Taubstummen: Effata! (Mk 7,43), was “Öffne dich!” heißt. Kurz vor seinem Tod rief er: Eloï, Eloï, lema sabachtani? (Mk 15,34), was “Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?” bedeutet. Diese Wörter zeigen, dass Jesus Aramäisch gesprochen hat. Auch Worte wie „Abba“ (Vater) und „Amen“ deuten darauf hin.

Neben Aramäisch hat Jesus auch Hebräisch gesprochen. Das war besonders bei religiösen Texten wichtig. Zum Beispiel hat er aus der hebräischen Buchrolle des Propheten Jesaja in der Synagoge vorgelesen. Griechisch war auch weit verbreitet. In Städten wie Sepphoris, Tiberias und Magdala sprachen viele Menschen Griechisch. Jesus könnte also auch griechisch gesprochen haben, vor allem in Gesprächen mit Nichtjuden.

Jesus war wahrscheinlich kein Gelehrter im heutigen Sinne. Trotzdem konnte er lesen und verstand die heiligen Texte. Das hat er wahrscheinlich von seinem Vater Josef gelernt. Josef war Bauhandwerker, und Jesus könnte beim Arbeiten auch das Lesen und Rechnen gelernt haben.

Im Judentum lernten die Kinder viel von ihren Eltern. Die Eltern erklärten ihnen die Tora, die heiligen Schriften. Dabei ging es um das Hören, Wiederholen und Einprägen. Das Wissen wurde oft mündlich weitergegeben. Nur etwa 10 Prozent der Menschen konnten lesen und schreiben. Jesus gehörte wahrscheinlich dazu und hatte dadurch ein überdurchschnittliches Wissen für seine Zeit.