Jesus gehörte keiner der bekannten jüdischen Gruppen an. Trotzdem hatte er Kontakt besonders mit zwei Gruppierungen: den Pharisäern und den Sadduzäern.
Mit den Pharisäern diskutierte Jesus oft. Diese Gruppe von Laien war ihm in einigen Punkten näher als andere Gruppen. Sie legten viel Wert auf das Halten des Sabbats, die Reinheitsvorschriften und den Zehnten, also das Geben von 10 % ihrer Ernte oder Einnahmen an den Tempel. Sie konnten die Tora so auslegen, dass sie zu den Lebensumständen der Menschen passte. Die Pharisäer standen beim Volk gut da und sie erhielten durch das Volk mehr Zustimmung als andere jüdische Gruppen. Jesus erkannte die Bemühungen der Pharisäer teilweise an, kritisierte aber auch einige ihrer Rituale und Ansichten. Wie das Waschen ihrer Hände vor dem Verzehr von Speisen: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein. (Mk 7,20-23)
Die Sadduzäer waren eine Gruppe von Priestern und Aristokraten in Jerusalem. Sie kamen aus priesterlichen Familien und hatten viel Einfluss am Tempel. Sie besetzten oft hohe Priesterposten und waren im obersten jüdischen Rat in Jerusalem vertreten.
In den letzten Tagen seines Lebens hatte Jesus viel mit den Sadduzäern zu tun. Besonders während seiner Verhaftung und Verurteilung gab es viele Auseinandersetzungen. Auch im Tempel führte er Streitgespräche mit ihnen.
Jesus war somit keiner bestimmten Gruppe zugehörig, aber er hatte Kontakt mit den Pharisäern und Sadduzäern. Er erkannte an, was sie gut machten, kritisierte aber auch Lehren und Verhaltensweisen von ihnen, die seiner Ansicht nach nicht dem Willen Gottes entsprachen.