Frage 06:

Welche Bedeutung hatte das Judentum für Jesus?

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Jesus war ein Teil des Judentums seiner Zeit. Das Christentum entstand erst später. Jesus wollte keine neue Religion gründen, sondern das Judentum erneuern. Er wollte das Volk Israel stärken. Trotzdem führten seine Ideen später zur Trennung von Judentum und Christentum.

Jesus glaubte an den einen Gott Jahweh. Das ist der Gott des jüdischen Volkes. Er war ein gläubiger Jude und hielt sich an die Tora. Die Tora ist das Gesetz Gottes oder seine „Weisungen“. Jeden Morgen und Abend sprachen die Juden das Schema-Gebet. Das Schema-Gebet beginnt mit: Höre, Israel! Der HERR, unser Gott, der HERR ist einzig.

Die Heiligen Schriften bestanden aus der Tora, den Büchern der Propheten und weiteren Schriften wie den Psalmen. Die Psalmen sind religiöse Lieder. Jesus wurde, wie alle jüdischen Jungen, am achten Tag beschnitten. Die Beschneidung ist ein Zeichen des Bundes mit Gott. Seine Eltern brachten ihm die Tora bei, indem sie viel vorlasen und er es auswendig lernte.

Der wichtigste Ort für die Juden war der Tempel in Jerusalem. Der Tempel war ein großes Gotteshaus, in dem nach ihrem Glauben Gott „wohnte“. Dort brachten sie Opfer dar und feierten große Feste wie Pessach. Das Pessach ist ein Fest, bei dem die Juden an den Auszug aus Ägypten erinnern, nachdem Gott sie aus der Knechtschaft dort befreit hatte. Jesus ging wahrscheinlich regelmäßig dorthin. Am Sabbat arbeiteten die Juden nicht, sondern widmeten sich Gott. Der Sabbat ist der jüdische Ruhetag, er ist wie der Sonntag für die Christen. Sie trafen sich in Synagogen. Das sind Gebetshäuser, um die Tora zu hören und zu beten. Jesus besuchte oft Synagogen und hielt dort auch Ansprachen.

Die Zehn Gebote spielten eine zentrale Rolle im jüdischen Leben. Sie wurden im Tempel und zu Hause gelehrt. Das Leben nach der Tora war nicht bedrückend, sondern eine positive Lebenseinstellung, eine Weisung für ein gelingendes Leben. Jesus stellte das Gesetz nicht in Frage, sondern wollte es richtig verstanden wissen.